Bachelor Thesis – Virtual Pacemaker

Pacemaker übernehmen im Laufsport-Training eine wichtige Rolle. Sie motivieren den Läufer zu bestimmten Rundenzeiten, um den vorgegebenen Trainingsplan optimal umzusetzen. In wie weit sich hierfür aktuelle AR-Technik eignet, wurde im Rahmen einer Abschlussarbeit kürzlich untersucht.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: es entstand eine Unity-Anwendung für die Meta Quest 3, die auf allen 400-Meter Laufbahnen eingesetzt werden kann. Es können Trainingspläne hinterlegt werden und ein virtueller Avatar dient als Pacemaker, um den Läufer „in der Spur“ zu halten.

Hierbei konnten insbesondere die folgenden Punkte detailliert untersucht werden:

– 𝗣𝗼𝘀𝗶𝘁𝗶𝗼𝗻𝘀-𝗗𝗿𝗶𝗳𝘁: 400 Meter sind lang… und es ist hilfreich, wenn der virtuelle Pacemaker auch am Ende der Runde korrekt positioniert bleibt. Typischerweise spielen sich VR-Anwendungen immer in deutlich kleineren Umgebungen ab. Wir haben festgestellt, dass es bei dieser langen Strecke zu gewissen Abweichungen in der Meta Quest – internen Positionsermittlung kommt. Daher wird an 4 Punkten der Strecke eine automatische Neukalibrierung vorgenommen.

– 𝗟𝗮𝘂𝗳𝗲𝗻 𝗺𝗶𝘁 𝗕𝗿𝗶𝗹𝗹𝗲: unsere ursprünglichen Bedenken, ob sich aktuelle Hardware bereits für den Laufsport einsetzen lässt, wurden zerstreut. In einem Feldversuch mit mehreren Läufern hatte keiner nennenswerte Schwierigkeiten, mit der Meta Quest auf dem Kopf ein Training zu absolvieren

– 𝗔𝘃𝗮𝘁𝗮𝗿𝗲: menschenähnliche Avatare helfen den Läufern, ein reales Laufgefühl zu bekommen. Bei Versuchen mit sich bewegenden Punkten oder Strichen war der Motivationsfaktor deutlich geringer, als bei „real laufenden“ Avataren. Die Mixamo-Plattform wurde hierfür gewählt, da sie einfach zu integrieren ist und ansprechend visualisierte und animierte Avatare bietet.

– 𝗧𝗿𝗮𝗰𝗸𝗶𝗻𝗴: die eingebauten Funktionalitäten von Unity und der Meta Quest 3 sind völlig ausreichend, um auch komplexe, interaktive und in großem Aktionsradius stattfindende Anwendungen zu realisieren.

Auf Basis dieser Ergebnisse konnten nicht nur wichtige Erkenntnisse für die Realsierung von AR/VR-Anwendungen gewonnen, sondern auch ein konkret nutzbarer Anwendungsfall implementiert werden. Ein sehr schönes Beispiel für die Schnittmenge von Theorie und Praxis! Gratulation an Achim Schneider für diese tolle Arbeit.

Wer Lust auf Abschlussarbeiten oder Themenvorschläge hat, gerne bei mir melden!