Apple Vision Pro…. noch ein Test….

Ich weiß – es gab eine Menge Berichte und viele Meinungen dazu. Ich möchte trotzdem total subjektiv von meinen heutigen Eindrücken beim Test der Vision Pro berichten.

Der absolute Wow-Effekt war für mich das Eye-Tracking. Man sieht einfach nur ein Symbol an und es reagiert. Absolut faszinierend, zuverlässig und intuitiv. Ich kann mir keine bessere Steuerung vorstellen. Im Vergleich zur Meta Quest 3, die ich zuhause habe, Lichtjahre Unterschied.

Die Selektion der Elemente durch Finger-Tippen ging schnell und einfach von der Hand. Ebenso die übrigen Gesten. Etwas nervig fand ich das Drehen und Drücken an der „Digital Crown“, das war schon ziemlich fummelig, da ist noch Luft nach oben.

Die Qualität der Displays ist gut, auch deutlich besser als bei der Quest, aber nicht so, dass man komplett vergisst, dass man eine Brille aufhat. Das Delay und ein leichter Verzerrungs-Effekt bei Bewegungen ist schon spürbar. Ich kann mir nicht vorstellen, damit auf der Straße oder im Büro rumzulaufen.

Der 3D-Content, den ich testen durfte, war grandios. Auch viel, viel besser als bei allem, was ich auf der Quest gesehen habe. Absolut faszinierend fand ich bspw. den Stream eines Fussballspiels aus der Hinter-Tor-Perspektive. Das war verblüffend echt und fühlte sich tatsächlich an, wie im Stadion. Gleiches gilt für den Kino-Modus und das Aufzeichnen von Memories. Ich konnte die mittlerweile schon fast berüchtigte Geburstagsszene sehen und hatte echt das Gefühl, ich könnte die Kerzen auf der Torte jetzt selber ausblasen. Das war beeindruckend, ist aber leider auch der Punkt, den ich bei allen Virtuellen Recordings (auch bei der Quest) kritisch sehe: ich kann mir gut vorstellen, dass viele Menschen in ihre aufgezeichneten Erinnerungen abdriften und nicht mehr aus diesen raus kommen (weil sich’s wirklich sehr, sehr echt anfühlt). Noch schlimmer: fremde Erinnerungen… wenn derartiger Content geteilt oder gezielt produziert wird, dann wird’s richtig gruselig.

Der Tragekomfort war suboptimal. Ich hatte nach ner halben Stunde deutliche Druckstellen im Gesicht und das Ding ist auch echt schwer. Da ist die Quest leichter und sitzt angenehmer. Allerdings hatte ich beim Test auch „nur“ das Standard-Band dran, da wären also noch bessere Optionen verfügbar.

Ich kann mir gut vorstellen, das Ding als Entertainment-Gerät zu nutzen. Das war wirklich faszinierend und da hätte ich auch total Bock drauf. Zum Arbeiten, als PC-Ersatz war die Qualität für mich noch nicht gut genug. „Killer-Apps“ gibt’s bislang sowieso nur für bestimmte Anwendungsfälle (Medizin, Automotive), aber nicht für Otto-Normalverbraucher. Da haben wir dasselbe Problem, wie bei der Quest. Aber die Qualität, Steuerung, Verarbeitung und das, was da an Technik verbaut ist – Hut ab, Apple! Grandiose Leistung.

Ich hoffe, das Ding kommt bald nach Deutschland. Bis dahin überlege ich mir noch, ob es wirklich 3.500 $ wert ist (aktuelle Tendenz: eher nein). Wir werden sehen…