Wissen…!

Zum Jahreswechsel noch ein paar Gedanken zu einem Thema, das aufgrund der diversen Hypes und Geschehnisse in 2023 ein klein wenig in den Hintergrund getreten ist: Wissensmanagement! 

Die Verwaltung und Organisation von Wissen ist für viele Unternehmen ein absolut kritischer Faktor. Es geht hierbei nicht nur darum, wer was weiß, sondern vor allem auch darum, wie Wissen gebündelt, kanalisiert, externalisiert, dokumentiert, konkretisiert, validiert und optimiert wird. Was zunächst trivial klingt, ist in der Praxis jedoch eine so große Herausforderung, dass seit einiger Zeit auf C-Level sogar Chief Knowledge Officers (CKO) eingesetzt werden. Denn in der heutigen Zeit ist Wissen wichtiger denn je und für viele Unternehmen das wichtigste Kapital. 

Wenn sich Wissen in den Köpfen einiger weniger befindet, sollte ein Unternehmen alles daran setzen, sich diese Personen zu „sichern“. Wenn sich Wissen in Datenbanken, Kollaborationssystemen oder Dokumentationssystemen befindet, sollte man es möglichst gut such- und vor allem find-bar machen. So oder so: Wissen muss „gemanaged“ werden, denn es ist in stetiger Veränderung. 

Wir verlassen uns häufig sehr auf unsere großen IT-Systeme und der Spruch „das hab‘ ich im Sharepoint abgelegt“ suggeriert, man hätte eine Struktur und könnte auf das Wissen in Dokumenten jederzeit sehr einfach zugreifen. Wenn solche Sharepoints dann aber zu riesigen Dokumenten-Friedhöfen werden, bringt auch die beste Suchmaschine nichts mehr. 

Es gilt daher, sich klar darüber zu werden, wie wir mit Wissen umgehen wollen. Ein schönes Modell hierzu ist die Wissensspirale von Nonaka und Takeuchi, mit der schnell und einfach Unternehmensprozesse analysiert und potenzielle Lücken beim Wissenstransfer aufgedeckt werden können. Es werden vier Phasen unterschieden, die zyklisch durchlaufen werden: 

–       Sozialisierung: Menschen reden miteinander, Wissen wird im Dialog ausgetauscht, man sieht anderen zu, übernimmt Wissen und Handlungen

–       Externalisierung: Wissen wird aufgeschrieben, dokumentiert, abgelegt

–       Kombination: dokumentiertes Wissen wird verfeinert, angereichert, Gemeinsamkeiten gefunden, Schlüsse gezogen

–       Internalisierung: wir lesen oder konsumieren Wissen von Anderen und lernen dadurch

Die Interaktion zwischen diesen Phasen lässt sich wunderbar über bestehende Business-Prozesse legen. Ein CKO hätte nunmehr die Aufgabe dafür zu sorgen, dass möglichst wenig Wissenslücken beim Phasenübergang entstehen, dass jeder Prozess auch aus Wissensaspekten beleuchtet wird und dass der Ursprung und die Quelle von Fachwissen identifiziert wird. 

Wissensmanagement-Systeme unterstützen hierbei, jedoch befindet sich das meiste und wichtigste Wissen nach wie vor in den Köpfen Ihrer Mitarbeiter. 

Passen Sie daher gut auf sie und sich auf!

Ihnen / euch allen ein frohes Neues Jahr.